Lange erwartet: Der Oxamat Mini und Oxamat Jumbo 100

Endlich eingetroffen: Oxamat und Oxamat Jumbo 100

Gut 3 Wochen nach Bestellung sind sie endlich aus Deutschland eingetroffen: Der «Oxamat Mini» und «Oxamat Jumbo 100»! Nun können auch wir unsere Bienen auf eine möglichst schonende Art mit Oxalsäure gegen die Varroamilben behandeln.

Sublimation von Oxalsäure als Varroose-Behandlung

Die Sublimation1) von reinem Pulver wird in der Literatur als die, für die Bienen  schonendste Darreichungsform von Oxalsäure zur Bekämpfung der Varroamilben (Varroose) beschrieben. Im Internet berichten Imker, dass selbst Bücherskorpione2) diese Behandungsform überleben.

Dosierung

Die Dosierung des Oxalsäuredihydrat sollte der Grösse des Bienenvolkes angepasst werden. Wir haben die kleinen Völker mit 1 g und die grösseren mit 2 g behandelt.

Schutzmassnahmen für den Imker

Auch wenn die Oxalsäure in vielen Pflanzen als natürliche Komponente vorkommt, sind die konzentrierten Dämpfe, die bei der Sublimation aus den Bietenstöcken entweichen für den Menschen schädlich! Darum muss sich der Imker entsprechend schützen:
Folgende Vosichtsmassnahmen sind zu treffen:
  • Gummihandschuhe (z.B. Einweg-Latex-Handschuhe für Laborbedarf erhältlich in Apotheken)
  • Schutzmaske (FFP3 oder besser)
  • abdichtende Schutzbrille

Oxamat Mini und Oxamat Jumbo 100

Die Firma Alfranseder Imkerei-Technik aus Deutschland baut den «Oxamaten» auf Bestellung. Der «Oxamat» besteht aus einem Deckel entsprechend dem benutzen Beutenformats und einem Aufsatz aus PVC-Rohren. In der Rohrkontruktion befindet sich ein Hallogenbrenner und eine Ventilator. Der Brenner besitzt einen Aufsatz, in den das Oxalsäuredihydrat-Pulver gegeben wird. Der Ventilator sorgt für eine optimale Verteilung der sublimierten Oxalsäure im Bienenstock. Der Oxamat kann mit einem 12V Netzteil oder einer 12V Autobatterie betrieben werden.

Da wir verschiedene Beutenformate bedienen müssen, haben wir uns das kleinere Modell «Oxamat Mini» für Mini Plus und Apidea-8 Jungvolkkasten und das grosse Modell «Oxamat Jumbo 100» mit je einem Deckel für Schweizer Kombimagazine und für Langstroth Magazine besorgt.

Besitzer von Schweizer Bienenkästen (im Bienenhäuschen) benötigen den «Oxamat Mini».

Video aus Beitrag vom 02.01.2017: Restliche Völker auch mit Oxamat behandelt

Vorgehen

Die benötigte Temperatur (ca. 180 °C) zur Sublimation des Oxalsäuredihydrats wird im Oxamaten nach knapp einer Minute erreicht. Durch die eingebaute Ventilation verteilt sich ein heller Rauch gleichmässig in der Beute. Nach weiteren ungefähr 2 bis 3 Minuten «beginnt sich der Nebel langsam zu lichten», da die Oxalsäure vollständig sublimiert wurde. Kurz danach haben wir die Stromzufuhr unterbrochen, den Oxamaten aber noch einen Augenblick auf der Beute belassen. Dadurch setzt sich das Sublimat noch etwas und insbesondere hat der (empfindliche) Halogenbrenner etwas Zeit um abzukühlen.

Oxalisator: Schweizer Kopie verfügbar

Gerhard Fasolin aus Hunzenschwil bietet zwischenzeitlich eine Kopie unter dem Namen «Oxalisator» an. Auch Fasolin bietet auf Wunsch Deckel für diverse Beutenformate an.

Anhand der Fotos auf der Website und dem Feedback einer befreundeten Imkerin scheint die Kopie etwas solider als der «Oxamat» gebaut zu sein. Als wir von diesem Modell erfahren haben, waren die beiden «Oxamat» Modelle bereits schon bestellt.

1) Sublimation: der unmittelbare Übergang vom festen in den gasförmigen Zustand und umgekehrt.

2) Bücherskorpion (Chelifer cancroides): Ein gerne gesehener Pseudoskorpion, der als Symbiont im Bienenstock lebt und sich von Varroamilben ernährt. Die starken organischen Säuren (Milchsäure, Oxalsäure oder Amaisensäure) und deren hohe Konzentration, die zur Varroose-Bekämpfung eingesetzt werden, überleben diese 2.5 bis 4.5 Millimeter grossen Tierchen nicht.

4 thoughts on “Endlich eingetroffen: Oxamat und Oxamat Jumbo 100

  1. Ich bin Besitzer eines Oxamat Jumbo und Oxamat Jumbo Gas – trotzdem habe ich mir den Oxalisator zugelegt. Der Oxalisator ist nicht eine Kopie des Oxamat sondern eine Weiterentwicklung. Sämtliche Schwachstellen wurden überarbeitet und verbessert. Ein Gerät bei dem man die Schweizer Qualität ansieht und das für eine lange Lebensdauer gebaut ist.

    1. Hoi Christoph
      Das glaube ich gerne. Aber auch wenns ein wenig selbstgemacht wirkt: Das Teil hält erstaunlich gut und ist nach 5 Jahren immer noch zuverlässig 😉

  2. Hallo,

    könnt ihr mir bitte sagen, ob der Oxamat Mini genau auf die Mini Plus (Styropor) passt und abschliesst? Oder ist er etwas größer und steht an allen Seiten darüber hinaus? Welches Außenmaß hat euer Oxamat Mini?

    Wäre super, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet, wäre für mich wichtig zu wissen.

    Vielen Dank.

    1. Hallo Sandra,

      der Oxamat Mini passt perfekt auf die Mini Plus Styropor Zargen. Auch auf Zargen der Styropor Apidea 8 im Schweizer Format liegt er perfekt auf.

      Weniger gut passt er auf Mini Plus Holzzargen. Die Haube ist dafür etwas zu gross. Die Zarge befindet sich innerhalb des Haubenrandes. Wenn die Haube in einer Ecke bündig an dei Zarge anschliesst, bildet sich auf den gegenüberliegenden Seiten jeweils eine knapp 1 cm breite Lücke.
      Die beiden Lücken lassen sich mit einem Lappen abdichten. Das Ganze ist so etwas wackelig, beeintrchtigt die Funktionalität aber nur gering.
      Besser wäre wohl ein entsprechendes Brettchen werde ich als Adapter zu verwenden.

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