Varroa destructor in hobeybee host (© Gemeinfrei, Link)

Bekämpfung der Varroa Milbe

Jeder Imker muss die Varroa Milben in seinen Völkern unter Kontrolle halten. Wir möchten die landläufige, zweimalige Behandlung mit Ameisensäure vermeiden.

Die aus Asien eingeschleppte Milbe Varroa destructor ist heute ein Problem mit dem sich jeder Imker beschäftigen muss.

Die Milbe versteckt sich bevorzugt unter drei Tage alten Maden und wartet die Verdeckelung der Zelle ab. Eine weibliche Milbe legt, während der Metamorphose zur Biene, ein männliches und 2 bis 5 weibliche Nachkommen, die sich von den Fettreserven der Maden ernähren. Das Männchen stirbt nach der Begattung der Geschwister. Mit jedem Brutzyklus vermehrt sich die Varroa-Milbe so explosionsartig. Im Spätsommer und Herbst, wenn die Bienenpopulation wieder ab nimmt, können Völker unter der Milbenlast zusammenbrechen.

Durch die Milbe verursachte Sekundärinfektionen (z.B. Flügeldeformationsvirus) sind meistens das Hauptproblem und können als Spätfolge zum Tod eines Volkes führen.

Ameisensäure 85%ig

Nach der Honigernte im Sommer empfiiehlt der Schweizer Bienen Gesundgeitsdienst in seinem Varroakonzept die zweimalige Behandlung der Völker durch Verdunsten von Ameisensäure (85 %).

Als gelernter Laborant ist mir dieses Vorgehen wenig sympathisch. Einerseits sind Bienen Wesen mit vielen feinen Sinnen und sollen jeweils bis zu zwei Wochen den Säuredämpfen ausgesetzt werden.

Andererseits hat sich der spätsommerliche bis herbstliche Wetterverlauf durch den Klimawandel stark verändert. Hohe und tiefe Temperaturen können sich in den November kurzfristig abwechseln. Eine genaue Dosierung der Verdunstung erscheint mir als Jungimker eine grosse Herausforderung.

Ameisensäure wirkt zwar bis in die verdeckelte Brut, tötet dort aber keines Falls alle Milben und die Behandlung führt auch zu einem Legestopp der Königin. Befreundete Imker erzählen auch das die Brut stirbt und teilweise gar vom Verlust der Königin.

Oxalsäure als Alternative

Die Sublimation (Verdampfung) von Oxalsäure wirkt nur etwa zwei Tage und auch nicht in die verdeckelte Brut. Möchte man sie nicht nur in der brutfreien Zeit zur Winterbehandlung einsetzen, muss man im zu behandelnden Volk die Voraussetzungen für den Einsatz schaffen.

Die Totale Bauerneuerung

Eine Möglichkeit bietet die Totale Bauerneuerung nach der letzten Honigernte Ende Juli / Anfang August. Der Schweizer Bienen Gesundheitsdienst empfiehlt bei kompletter Brutentnahme (PDF), einem verwandtem Verfahren,  die zweite Sommerbehandlung mit Ameisensäure zu machen. Wir konnten aber bisher auf den Einsatz von Ameisensäure verzichten.

Für die Winterbehandlung setzen wir auch die Sublimation von Oxalsäure ein.

Titelbild: Varroa destructor Milbe auf Honigbiene (© Gemeinfrei, Link)